Vorab eine kurze Anmerkung: In diesem Beitrag behandeln wir die sichtbaren Pilze. Der Boden kann auch Pilze enthalten, die nicht sichtbar sind.
Grundsätzlich verhält es sich so, dass die sichtbaren Pilze, die wir vermeiden möchten, immer in saurem Bodenmilieu auftreten. Häufig nutzen sie den Rasenfilz als Wirt und warten dann den geeigneten Moment ab, um zu wachsen. Ein solcher Moment entsteht z. B. nach feuchtwarmen Perioden. Besonders gefährdet sind schattige Plätze auf dem Rasen.
Pilze lieben Feuchtigkeit und bevorzugen deswegen feuchte und schattige Stellen. Hohe Niederschläge, aber auch eine Überwässerung können der Grund für ein Wachstum der Pilze sein. Da Pilze organisches Material zersetzen (Destruenten), wird das Pilzwachstum durch Blätter, Pflanzenreste, Totholz im Boden, Rasenfilz oder Moose im Rasen begünstigt.
Wie kann bestmöglich diesen sichtbaren Pilzen vorgebeugt werden?
- Zuerst sollte der pH-Wert des Bodens überprüft werden. Die ungünstigste Voraussetzung für ein - vermehrtes - Pilzwachstum ist ein pH-Wert zwischen 6,7-6,9, denn solche Werte liegen sonst bei einer optimalen Bodenhygiene und Nährstoffverfügbarkeit vor. Pilze wachsen sehr gerne auf einem sauren Boden. Ist der Boden zu sauer, sollte er gekalkt werden.
- Weiterhin hilft es, den Rasen zu vertikutieren oder zu lüften, um den restlichen Rasenfilz zu minimieren. Unser Profi-Tipp: Direkt danach sollte unser Turbogrün Rasenbelüfter aufgetragen werden, dieser hilft zusätzlich, dass der Rasenfilz ganz abgebaut wird.
- Optional kann der Rasen regelmäßig besandet werden (Topdressing). Diese leichte Besandung sollte mit ca. 1 Liter Sand pro Quadratmeter durchgeführt werden.
- Die Pilze vor dem Mähen am besten immer abpflücken, da im Fruchtkörper, also der sichtbare Teil, die Sporen enthalten sind. Wenn du diese abmähst, kann es sein, dass sich die Sporen und somit die Pilze verbreiten. Noch besser wäre es, die Pilze weitläufig auszustechen, da du gleichzeitig das Myzel mit entfernst, danach sollte der Pilz nicht mehr kommen. Der Nachteil daran ist, dass dann eine Lücke im Rasen ist, welche wieder geschlossen werden muss.
Die Pilze und auch die Erde am besten im Müll und nicht auf dem Kompost entsorgen, denn auf dem Kompost würden sie sich schnell wieder ausbreiten.
- Wenn danach immer noch viele Pilze kommen, empfehlen wir eine Bodenprobe zu machen.
- Sollte trotz gutem Analyseergebnis weiterhin ein Problem mit Pilzen bestehen, empfiehlt es sich zu aerifizieren und zu sanden. Dadurch kommt wieder mehr Luft und Wasser an die Rasenwurzeln und in tiefere Erdschichten. Zudem kommt es dadurch weniger zu feuchten Stellen und Staunässe, die das Pilzwachstum fördern.
Zusammengefasst: Regelmäßige und gute Rasenpflege hilft, die Etablierung von Pilzen vorzubeugen. Dazu gehören auch Düngen, Mähen und bei Notwendigkeit richtig Bewässern.
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