Die Rasenkrankheit Grey Leaf oder auch Grey Leaf Spot (GLS) genannt, tritt in Deutschland eher selten auf. Wenn aber doch, dann meist in Fußballstadien oder auf den benachbarten Trainingsplätzen.
Bei dieser Krankheit werden die Blätter massiv von grauen Blattnekrosen befallen und somit zumindest lokal zerstört. Photosynthese und Stofftransport im Gewebe sind dadurch nicht mehr möglich. Die Folgen daraus sind teilweise drastisch und führe häufig zu einem großflächigen Abfall der Grasnarbe, sodass diese komplett erneuert werden muss.
Für einen Befall mit Grey Leaf wird neben einer höheren Temperatur auch eine lang anhaltende Blattnässe benötigt. Eine optimale Temperatur für den Befall ist zwischen 28° und 32°. Die Lufttemperatur alleine ist für eine Blattinfektion jedoch nicht entscheidend. Es benötigt noch die Kombination mit Feuchtigkeit (Blattnässe). Bei der optimalen Temperatur (28°-32°) wird eine Blattnässedauer von 9 Stunden benötigt. Bei einer suboptimalen Temperatur (20°-23°) jedoch 21-36 Stunden. Voraussetzung ist, dass die Blattnässe über diese Zeit erhalten bleibt. Rasenflächen, welche mit viel Stickstoff versorgt werden, sind besonders anfällig für einen Grey Leaf Befall.
Vor allem die Lolium Arten L. perenne und L. multiflorum sowie Rohrschwingel (Festuca arundinacea) sind von einem Befall betroffen. Poa pratensis wird nicht befallen.
In ungültigen Perioden überlebt der Pilz als Myzel in abgestorbenen Pflanzenmaterialien (z. B. Rasenfilz). Wenn die Bedingungen für die Entwicklung des Pilzes wieder optimal werden, kommt er erneut zurück. Wenn Myzelreste des Pilzes an Schuhsolen oder Arbeitsgeräten haften bleiben, kann sich die Krankheit auch auf anderen Rasenflächen ausbreiten. Aber auch durch Wind und Wasser ist dies möglich.
Gegen die Krankheit kann man vorbeugen, indem man
- die optimale Stickstoffversorgung im Rasen sicherstellt. Kein Stickstoff im Überfluss und schnell verfügbare Stickstoffformen vermeiden.
- die Bewässerungstechnik optimiert (lieber frühmorgens gießen als abends)
- die Rasenfläche trocken hält
- regelmäßig mäht und das Schnittgut mit aufnimmt
- bei aktiven Befall keine Nachsaat durchführt
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